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SWR Donaueschinger Musiktage

25 Ur- und Erstaufführungen stehen auf dem Programm der Musiktage 2024
vom 17. bis 20.10.2024


2024 ein Festival zeitgenössischer Musik zu veranstalten bedeutet, sich mit künstlerischen Fragen in Zeiten von Krisen zu beschäftigen. Wenn das Programm der Donaueschinger Musiktage veröffentlicht wird, ist ungewiss, wie sich die aktuellen Situationen bis zum Festival im Oktober entwickeln werden. Viele treibt die Frage um, welche Rolle Kunst spielen soll, wenn nicht weit entfernt Kriege toben, die Erde kollabiert und Demokratien erodieren. Zeitgenössische Musik befindet sich hier in einem Spannungsfeld: Sie reagiert häufig in weniger offensichtlicher Weise auf die Welt als etwa Theater. Zugleich ist sie der Gegenwart deshalb nicht entfremdet. Das Verhältnis zu den Realitäten jenseits der Konzerträume kann viele künstlerische Formen annehmen. Von Kunst indessen immer plakative Statements zu erwarten, würde missverstehen, was sie auszeichnet. Musik kann hingegen subtiler politisch agieren, indem sie modelliert oder hinterfragt, wie Menschengruppen, Objekte und Ökosysteme einzeln oder gemeinsam funktionieren.

Die Donaueschinger Musiktage widmen sich 2024 unter dem Titel "alonetogether" dem Verhältnis zwischen Individuum und Gruppe. Musikalischen Aufführungen ist das Paradoxon eigen, sowohl solitär und intim wie auch gemeinschaftlich und öffentlich zu sein. Jedes Konzert schafft durch sein Format ein spezifisches Dispositiv, wie sich Musiker:innen und Zuhörende zueinander verhalten: musikalisch, räumlich, medial und sozial. In 15 Konzerten, Performances und Installationen erkundet das Festival unterschiedliche Konstellationen von Individuen und Gruppen und bietet dabei 25 Ur- und Erstaufführungen.

Im Namen des gesamten Teams wünsche ich Ihnen ein entdeckungsreiches und anregendes Festival!

Lydia Rilling
- Festivalleitung -

Kontakt

SWR Donaueschinger Musiktage
Festivalbüro
Karlstr. 58
D-78166 Donaueschingen

Telefon: +49 (0) 771-857 266
E-Mail: info@musikfreunde-donaueschingen.de

 

Tickets für Veranstaltungen der Donaueschinger Musiktage können bei www.littleticket.shop oder über die Tickethotline +49 (0)221-9140 9830 erworben werden.

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Online

Lucia Kilger: Neues Werk für digitalen Raum

Klanginstallation (Erstveröffentlichung)

Erstmals haben die Donaueschinger Musiktage einen Auftrag für ein Werk für den digitalen Raum vergeben. Die Komponistin Lucia Kilger gestaltet ihn mithilfe von Videoaufnahmen, binauraler Aufnahmetechnik und virtueller Verräumlichung des Klangs als Wahrnehmungslupe mit immersiver 3D- Wahrnehmung per Kopfhörer. Durch die Gegenüberstellung von unterschiedlichen Realitäten erschafft sie eine künstlerisch erfahrbare Reflexion der Simultaneität verschiedener digitaler Wirklichkeiten, die unsere Zeit wesentlich prägt.

For the first time, the Donaueschinger Musiktage have commissioned a work for the digital space. The composer Lucia Kilger shapes a magnifying glass for perception by the means of video recordings, binaural recording techniques, and virtual spatialization to offer an immersive 3D experience with headphones. By contrasting different realities, she creates a tangible artistic reflection on the simultaneity of different digital worlds that characterizes our times.

Ab Donnerstag, 17.10.2024 unbegrenzt online

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Installation

Robin Minard: Kaminoyama Soundmark

Dauerhafte Klanginstallation (Erstpräsentation)

Genau vor 100 Jahren reiste der japanische Dichter Saitō Mokichi nach Donaueschingen, um die Donauquelle zu besuchen und seine Erlebnisse anschließend literarisch festzuhalten. Der Klangkünstler Robin Minard nahm dies 2024 als Anlass, Aufnahmen in Saitōs Heimatstadt Kaminoyama, seit 1995 Partnerstadt Donaueschingens, zu machen. Seine dauerhafte Klanginstallation lässt Kaminoyama in Donaueschingen trotz der geographischen Distanz hörbar werden. Jeden Tag erklingt die Installation in Bahnhofsnähe drei Mal, unter anderem um 16:20 Uhr zur Abfahrtszeit von Saitōs Zug als Abschiedsgruß für den Dichter.

Exactly 100 years ago, the Japanese poet Saitō Mokichi traveled to Donaueschingen to visit the source of the Danube and wrote in detail about his experiences. In 2024, the sound artist Robin Minard went in turn to Kaminoyama, Saitō's hometown and Donaueschingen's twin city since 1995, to record its soundscapes. His permanent sound installation renders Kaminoyama audibly present in Donaueschingen despite the geographical distance. Every day, close to the train station, the installation sounds three times, including a farewell greeting for the parting poet at 4:20 pm, the departure time of Saitō's train.

Ab Donnerstag, 17.10.2024, 16:20 Uhr
Zeitpunkte der Klangereignisse werden noch bekannt gegeben

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Installation

Lilja María Ásmundsdóttir: Hidden Trails

Klanginstallation (Erstpräsentation)

Während des Festivals:
Donnerstag, 17.10. 17:00–20:00
Freitag, 18.10. & Samstag, 19.10. 9:30–20:00
Sonntag, 20.10. 10:00–17:00

Die Künstlerin Lilja María Ásmundsdóttir verwandelt die Galerie im Turm in ein großes Instrument und lädt die Besucher:innen ein, dieses zu erkunden und auszuprobieren, wie die eigenen Bewegungen im Raum den klanglichen Charakter der Installation verändern.

The artist Lilja María Ásmundsdóttir transforms the Galerie im Turm into one large instrument and invites the audience to explore and experience how their ways of moving around the space change its sonic character.

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Installation

Elsa Biston: aussi fragile que possible (so fragil wie möglich)

Klanginstallation (Uraufführung)

Elsa Biston inszeniert die Räume des Museum Art.Plus als eine dichte Landschaft aus vibrierenden und resonierenden Objekten, die einander in Klang versetzen und aufeinander reagieren – von Trommeln, Becken und Fellen über Baumblättern bis zu Papier. Die Besucher:innen können aktiv in das Geschehen eingreifen und genauso Teil der Klanglandschaft werden wie die Musiker:innen von United Instruments of Lucilin während der Konzerte, die Biston in die Installation hineinkomponiert hat.

Elsa Biston turns the rooms of the Museum Art.Plus into a dense landscape of vibrating and resonating objects that sound and react to each other – from drums and cymbals to leaves and paper. The audience can actively intervene and become part of the landscape, just as the musicians of United Instruments of Lucilin who perform concerts that Biston has composed into the installation.

Öffnungszeiten:
Donnerstag, 17.10. 17:00–20:00
Freitag, 18.10. 10:00–18:00
Samstag, 19.10. 10:00–20:00
Sonntag, 20.10. 9:30–17:00

Eröffnung: Donnerstag 18:00

Zugang nur mit Eintrittskarte zu Konzertbeginn

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Konzert

Elsa Biston: aussi fragile que possible (so fragil wie möglich)

Andrea Baglione, Raumkonzeption & Bühnenbild
United Instruments of Lucilin


Elsa Biston: aussi fragile que possible (so fragil wie möglich) (UA)

Elsa Biston inszeniert die Räume des Museum Art.Plus als eine dichte Landschaft aus vibrierenden und resonierenden Objekten, die einander in Klang versetzen und aufeinander reagieren – von Trommeln, Becken und Fellen über Baumblättern bis zu Papier. Die Besucher:innen können aktiv in das Geschehen eingreifen und genauso Teil der Klanglandschaft werden wie die Musiker:innen von United Instruments of Lucilin während der Konzerte, die Biston in die Installation hineinkomponiert hat.

Elsa Biston turns the rooms of the Museum Art.Plus into a dense landscape of vibrating and resonating objects that sound and react to each other – from drums and cymbals to leaves and paper. The audience can actively intervene and become part of the landscape, just as the musicians of United Instruments of Lucilin who perform concerts that Biston has composed into the installation.

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Diskussion

Thema Musik Live: Kulturaustausch in Europa

Minas Borboudakis, Komponist
Sara Glojnarić, Komponistin
Stéphane Roth, Künstlerischer Leiter Musica Strasbourg
Katarzyna Wielga-Skolimowska, Künstlerische Direktorin Kulturstiftung des Bundes
Johann Jahn, Moderation
Florentin Ginot, Kontrabass


Europäischem Kulturaustausch kommt zu einer Zeit, in der Europa einen Rechtsruck erlebt und europaskeptische Parteien großen Zulauf erhalten, eine herausragende Bedeutung zu. Doch welchen Platz sollten Kunst und Musik in diesem Europa einnehmen? Welche politische Rolle können europäische Projekte zeitgenössischer Kunst und Musik, die kein Massenpublikum erreichen, spielen? Welche Strukturen für Zusammenarbeiten gibt es bereits und welche wären notwendig? Diese und andere Fragen diskutieren die Komponist:innen Minas Borboudakis und Sara Glojnarić, Katarzyna Wielga-Skolimowska, Künstlerische Direktorin der Kulturstiftung des Bundes, und Stéphane Roth, Künstlerischer Leiter des Festivals Musica in Straßburg.

In times of Eurosceptic parties and rightward political shifts, European cultural exchange gains even more importance. But what place should art and music have in this Europe? What political role can be played by European projects for contemporary art and music that do not aim for a mass audience? What structures for cooperation already exist and what new ones are needed? Join a discussion of these questions by a panel including the composers Minas Borboudakis and Sara Glojnarić, Katarzyna Wielga-Skolimowska, Artistic Director of the German Federal Cultural Foundation, and Stéphane Roth, Artistic Director of the festival Musica in Strasbourg.

Eine Koproduktion von BR-KLASSIK, hr2-kultur und SWR2

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Konzert

Shared Sounds

In Donaueschingen lebende Geflüchtete, Performance
Séverine Ballon, Künstlerische Leitung, Komposition & Violoncello


"Welche Musik ist Dir wichtig?" Jeder, egal woher er stammt und wie alt er ist, hat ein Lied, einen Song, ein Stück, das ihm am Herzen liegt. Die Cellistin und Komponistin Séverine Ballon lädt in Donaueschingen lebende Geflüchtete ein, ausgehend von diesen Herzensstücken in Workshops gemeinsam eine Performance zu entwickeln und aufzuführen und damit zu aktiven Akteur:innen des Festivals zu werden.

"What music is dear to you?". Regardless of origin and age, everyone has a song, a tune, a composition that is close to their heart. The cellist and composer Séverine Ballon has invited refugees living in Donaueschingen to take these songs and pieces as points of departure in order to develop together a performance and become active protagonists of the festival.

Zugang mit kostenlosem Ticket

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Konzert

Enno Poppe & Percussion Orchestra Cologne

Percussion Orchestra Cologne

Enno Poppe: Streik für zehn Drumsets (UA)

Was passiert, wenn ein Solo-Instrument vielfach multipliziert wird, wenn aus einem Individuum durch Verzehnfachung eine Gruppe identischer Mitglieder entsteht? Dies ist die Versuchsanordnung der neuen Komposition von Enno Poppe für zehn Drumsets, die sich so ausdehnt, als säße das Publikum in einem einzigen gigantischen Schlagzeug.

What happens when a solo instrument is multiplied, when one individual is increased tenfold to a group of identical members? This is the setup of the new work by Enno Poppe for ten drum sets. The composer conceives the extended one-hour duration to immerse the audience in one immense drum set.

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Konzert

SWR Symphonieorchester

Juliet Fraser, Sopran
Roscoe Mitchell, Sopransaxophon
Yarn/Wire
IRCAM
Dyonisios Papanicolaou, Computermusikdesign
Jérémie Bourgogne, Klangregie
RNCM-PRiSM
Damon Holzborn Hongshuo Fan, Softwareentwicklung
SWR Symphonieorchester
Susanne Blumenthal, Leitung


Pascale Criton: Alter für Sopran und Orchester (Deutsche Erstaufführung)
George Lewis: The Reincarnation of Blind Tom. Doppelkonzert für menschlichen Solisten, KI-Pianisten und Orchester (UA)
Simon Steen-Andersen: grosso für Quartett, Orchester und Elektronik (UA)

Die drei Werke dieses Konzerts bieten ganz unterschiedliche Konstellationen von Komponist:innen, Solist:innen und Orchester: Pascale Critons Reflexion über Alterität schlägt sich in der changierenden Beziehung zwischen Sopranistin und Orchester nieder. George Lewis konfrontiert Roscoe Mitchell und das Orchester mit einem KI-Solisten und setzt dabei seine jahrzehntelange Auseinandersetzung mit den künstlerischen Möglichkeiten von KI fort. Simon Steen-Andersen stellt dem Orchester mit Yarn/Wire eine in sich geschlossene Gruppe gegenüber und sich selbst nach zehn Jahren der intensiven Arbeit mit Film und Musiktheater einer Klang"challenge": kein Video, kein Multimedia, allein Instrumente und Elektronik.

Three works offer completely different constellations between composers, soloists, and orchestra. Pascale Criton's essay on otherness is reflected in the iridescent relationship between soprano and instruments. George Lewis confronts Roscoe Mitchell and the orchestra with an AI soloist, continuing his decades-long occupation with the artistic potential of AI. Simon Steen-Andersen asks an existing ensemble, Yarn/Wire, to face the orchestra and sets himself a sonic challenge after ten years of working with film and music theatre: no video, no multimedia, only instruments and electronics.

Live-Videostream & Live in SWR Kultur (20.03 Uhr)

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Konzert

Phill Niblock

Neil Leonard, Saxophon
Biliana Voutchkova, Violine
John Eckhardt, Kontrabass


Phill Niblock:
BLK+ LND (UA)
Biliana (UA)

Der New Yorker Komponist Phill Niblock gehört zu den "mavericks" experimenteller US-amerikanischer Musik und ist seiner kompromisslosen Ästhetik im Laufe seines langen Lebens stets treu geblieben. Kurz vor seinem Tod im Januar dieses Jahres vollendete er im November 2023 mit BLK+ LND eine seiner letzten Kompositionen, die nun gemeinsam mit seinem Werk für Violine Biliana uraufgeführt wird. Eine posthume Würdigung eines eigenwilligen Komponisten, dessen Musik noch nie bei den Musiktagen gespielt wurde.

New York composer Phill Niblock, one of the mavericks of US experimental music, stayed true to his bold aesthetics throughout his long life. Shortly before his death in January 2024, in November 2023 he still completed with BLK+ LND one of his last compositions, which will be premiered alongside his work for violin Biliana: a posthumous homage to a unique composer whose music has never yet been performed at the festival.

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Konzert

Mark Andre & Pierre-Laurent Aimard

Pierre-Laurent Aimard, Klavier
SWR Experimentalstudio


Mark Andre: …selig ist… für Klavier und Elektronik (UA)

In seinem ersten Werk für den Pianisten Pierre-Laurent Aimard entfaltet Mark Andre die zerbrechlichsten Dimensionen des Klangs und schafft gemeinsam mit dem SWR Experimentalstudio einen eigenen Hörraum, der auch von konkreten Klangspuren aus der Charité und dem Tränenpalast in Berlin geformt wird. Andres Musik des Entschwindens ist dem Gedenken eines Kindes gewidmet: "Selig sind, die da Leid tragen; denn sie sollen getröstet werden."

In his first work for the pianist Pierre-Laurent Aimard, Mark Andre unfolds the most fragile dimensions of sound. Together with the SWR Experimentalstudio, he creates a listening space that is also formed by traces of concrete sound from the Charité Hospital and Tränenpalast border checkpoint in Berlin. Andre's music of disappearance is dedicated to the memory of a child: "Blessed are those who mourn, for they shall be comforted."

Live in SWR Kultur um 15:30

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Konzert

Bowler, Bird, Kendall & lovemusic

Laura Bowler, Stimme
lovemusic


Laura Bowler: Blue (UA)
David Bird: Hinterlands (UA)
Hannah Kendall: Tuxedo: Between Carnival and Lent (Deutsche Erstaufführung)

Das Kollektiv lovemusic aus Straßburg hat durch gekonnt inszenierte Konzerte mit klug durchdachten Programmen auf sich aufmerksam gemacht. In seinem Debüt in Donaueschingen verbindet das Ensemble drei jüngere kompositorische Stimmen aus England und den USA, die in ihren neuen Werken alle aus Anregungen der Literatur und Bildenden Kunst schöpfen. Die Komponistin und Sängerin Laura Bowler singt dabei nicht nur ihr eigenes neues Werk, sondern auch eine Komposition von Hannah Kendall. Diese geht ihrer Faszination für Jean-Michel Basquiats Bild Tuxedo weiter nach, dem sie bereits eine ganze Werkreihe gewidmet hat. David Bird wiederum lässt sich von einer Kurzgeschichte des Science-Fiction-Autors William Gibson über die Begegnung mit außerirdischer Intelligenz inspirieren.

The lovemusic collective from Strasbourg has attracted attention through skilfully staged concerts that trace a coherent dramaturgical thread. In its Donaueschingen debut, the ensemble brings together three younger compositional voices from England and the USA who draw inspiration from literature and the visual arts in their new works. Composer and performer Laura Bowler not only sings her own new work, but also a composition by Hannah Kendall. In turn, Kendall pursues her fascination with Jean-Michel Basquiat's Tuxedo, to which she has already dedicated a series of compositions. David Bird responds to a short story by science fiction author William Gibson about the confrontation with extraterrestrial intelligence.

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Konzert

Bauckholt, Kilger & Ginot

Florentin Ginot, Kontrabass

Carola Bauckholt: My Light Lives in the Dark für Kontrabass und Elektronik (UA)
Lucia Kilger: mescarill für Kontrabass und Elektronik (UA)

In der Dunkelheit des Schlossparks versammelt der Kontrabassist Florentin Ginot das Publikum zu einem Konzert über Natur im Post-Anthropozän. Carola Bauckholt begreift den Kontrabass als Arche Noah, in der Ameisen, Insekten, Igel und Eichhörnchen mit Waldgeistern, Feen und Glühwürmchen zusammenkommen. Während Kontrabass und Elektronik bei ihr im Sinne einer Klangökologie mit der sie umgebenden Natur verschmelzen, inszeniert Lucia Kilger den Kontrabassisten und sein Instrument als physischen Ankerpunkt, von dem aus die Elektronik den Raum öffnet.

The double bassist Florentin Ginot gathers the audience in the darkness of the Schlosspark for a concert addressing nature in the post-Anthropocene. Carola Bauckholt envisions the double bass as Noah's ark in which ants, insects, hedgehogs, and squirrels frolic along with wood spirits, fairies, and fireflies, merging with nature in a sonic ecology. In contrast, Lucia Kilger casts the double-bass player and his instrument as an anchor point from which the electronics open into the space.

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Konzert

Trio Mitchell / Rabbia / Schick

Roscoe Mitchell, Saxophon
Michele Rabbia, Schlagzeug
Ignaz Schick, Turntables / Sampler / Elektronik


Der Komponist und Saxophonist Roscoe Mitchell zählt seit Jahrzehnten zu den innovativsten Musikern und ist dabei immer offen geblieben für neue künstlerische Impulse und Zusammenarbeiten, wie seine beiden Konzerte in Donaueschingen zeigen. Nach seinem Soloauftritt mit dem SWR Symphonieorchester zu Festivalbeginn ist er auch in einer Triokonstellation zu hören. Mit dem italienischen Schlagzeuger Michele Rabbia spielt er seit einigen Jahren im Duo. Nun treffen die beiden zum ersten Mal auf den Berliner Musiker Ignaz Schick.

Composer and saxophonist Roscoe Mitchell has been among the most innovative musicians over many decades thanks to his openness to new artistic impulses and collaborations, as his two concerts in Donaueschingen demonstrate. After his solo performance with the SWR Symphonieorchester at the beginning of the festival he also will perform in a trio setting. For several years, he has performed in a duo with the Italian percussionist Michele Rabbia. Now the two of them encounter Berliner Ignaz Schick for the first time.

Live in SWR Kultur um 20:30

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Performance

Rubbish Music

Rubbish Music
Kate Carr, Objekte / Elektronik
Iain Chambers, Objekte / Elektronik


Ein Planet voller Müll, der sich von Ozeanen aus Plastik bis zu Hightech-Recyclingfirmen erstreckt: während dieses Bild für die meisten allein für Umweltzerstörung steht, fragt das britische Duo Rubbish Music, ob sich Abfall auch anders erfahren lässt. Durch Klang erkundet das Duo aus Kate Carr und Iain Chambers die Geschichten, Verwandlungen und Auswirkungen unserer weggeworfenen Objekte. Vor ihrer Performance sammeln die beiden vor Ort in Donaueschingen Müll mit Klangpotential und folgen mit diesen musique concrète-Materialien den Welten, die wir durch unseren Müll erschaffen und die anschließend ihre eigenen Entwicklungen durchlaufen.

Garbage, stretching from oceans of plastic to high tech recycling plants: for most, this is the image of ecocide. But what if garbage could be experienced differently if we spent more time together with it? The British duo Rubbish Music, Kate Carr und Iain Chambers, takes this as their point of departure as they sound out the journeys, transformations, and impacts of our discarded objects. Before their performance, they scour the ground in Donaueschingen for rubbish with sonic potential. With these musique concrète materials, they follow the stories we tell with our garbage and the plots that develop afterwards.

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Konzert

SWR Vokalensemble & Scroccaro, Finnissy, Bedrossian

SWR Vokalensemble
SWR Experimentalstudio
Yuval Weinberg, Leitung


Claudia Jane Scroccaro: On the Edge für sechs Solistinnen, Chor und Elektronik (UA)
Michael Finnissy: Was frag ich nach der Welt! für 24-stimmigen Chor a cappella (UA)
Franck Bedrossian: Feu sur moi für 24-stimmigen Chor und Elektronik (UA)

Wiegenlieder aus aller Welt, die traumatisierten Frauen eines Frauenhauses in Paris im Gedächtnis geblieben sind; in einer existentiellen Krisensituation entstandene Gedichte von Arthur Rimbaud und Dichtungen von Andreas Gryphius über den 30-jährigen Krieg aus dem 17. Jahrhundert, die aktueller nicht sein könnten: So weit gespannt die Texte und so ästhetisch verschieden die neuen Werke sind, reagieren Claudia Jane Scroccaro, Franck Bedrossian und Michael Finnissy auf ihre Weise alle künstlerisch unmittelbar auf (be)drängende Probleme und Erfahrungen unserer Gegenwart.

Lullabies from around the world remembered by traumatized women in a shelter in Paris; poems of existential crisis by Arthur Rimbaud; and poetry by Andreas Gryphius from the 17th century on the Thirty Years war, yet that could not be more timely: as much as these texts are wide-ranging and the works aesthetically different, all three composers, Claudia Jane Scroccaro, Franck Bedrossian and Michael Finnissy, react in their respective artistic ways to urgent problems and experiences of our present.

Live in SWR Kultur um 11:04

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Konzert

Akustische Spielformen: Karl-Sczuka-Preis

Karl-Sczuka-Preis

Ausgezeichnet werden soll seit 1972 laut Satzung die "beste Produktion eines Hörwerks, das in akustischen Spielformen musikalische Materialien und Strukturen benutzt". Die unabhängige Jury besteht aus Olaf Nicolai (Vorsitz), Inke Arns, Julia Cloot, Michael Grote und Thomas Meinecke. Im Verbund mit der Verleihung des Karl-Sczuka-Preises und des Karl-Sczuka-Förderpreises wird das "Karl-Sczuka-Recherchestipendium in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut" als Zusatzpreis vergeben. Ziel des Recherchestipendiums ist es, die oftmals nur unter rudimentären Bedingungen mögliche Recherche für internationale Radiokunstprojekte zu unterstützen.

Since 1972, this prize is awarded for "the best production of a work of radio art using musical material and structures in an acoustic performance". The jury comprises Olaf Nicolai (chair), Inke Arns, Julia Cloot, Michael Grote, and Thomas Meinecke. In connection with the Karl Sczuka Prize and the Karl Sczuka Grant Prize, the "Karl Sczuka Research Grant in cooperation with the Goethe-Institut" aims to support the research phase of international radio art projects, which otherwise are often only possible under difficult conditions.

Homepage des Karl-Sczuka-Preises:
www.swr.de/swrkultur/hoerspiel/karl-sczuka-preis/index.html

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Konzert

Abschlusskonzert SWR Symphonieorchester & Neue Vocalsolisten

Neue Vocalsolisten
SWR Symphonieorchester
Vimbayi Kaziboni, Leitung


Francisco Alvarado: rwd • play • ffwd für Orchester und Elektronik (UA)
Sara Glojnarić: DING, DONG, DARLING! für Orchester und Elektronik (UA)
Chaya Czernowin: Unforeseen dusk: bones into wings für sechs verstärkte Stimmen und Orchester (UA)

Das Abschlusskonzert verbindet ungezähmte Emotionen mit akustischen Kindheitserfahrungen: Francisco Alvarado lässt sich von analogen Kassetten anregen, bei deren Abspielen man durch die Bedienung der Rekorder selbst Klang erzeugt und deren Bänder durch Materialermüdung Verzerrungen, Loops und weißes Rauschen auslösen. Sara Glojnarić komponiert eine kollektive Feier von Queer Joy. Und bei Chaya Czernowin werden die sechs Stimmen der Neuen Vocalsolisten zu Übermittlern wilder Empfindungen, die aus der Tiefe der Körper mit all ihren unkontrollierbaren Gefühlen, Erfahrungen und Erinnerungen entspringen.

The final concert connects uninhibited emotion with childhood acoustic experiences: Francisco Alvarado is inspired by analogue cassettes and the sounds the user produces playing and wearing them out resulting in distortion, loops, or white noise. Sara Glojnarić composes a collective celebration of Queer Joy. In Chaya Czernowin's new work, the six voices of Neue Vocalsolisten become transmitters of wild sensations that emanate from the depths of their bodies with uncontrollable emotions, experiences, and memories.

Live-Videostream & live in SWR Kultur (17.04 Uhr)

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Kulturveranstaltung

Rahmenprogramm

Film »Stehende Wellen«
Samstag, 19.10.2024 14:00
Sonntag, 20.10.2024 15:00
Dokumentarfilm über die Entstehung von Occam Océan Cinquanta von Éliane Radigue & Carol Robinson (Donaueschinger Musiktage 2023) von Sebastiano d’Ayala Valva
Eintritt: 5 / 3 EUR
Wo: guckloch Kino

Klangkunstführungen
Samstag, 19.10.2024 10:00 (Start: Museum Art.Plus) & 14:00 (Start: Karlsgarten)
Sonntag, 20.10.2024 10:00 (Start: Karlsgarten) & 14:00 (Start: Museum Art.Plus)
Kostenlose Führungen durch alle Klanginstallationen mit Fabian Czolbe

Words on Music
Samstag, 19.10.2024 bis Sonntag, 20.10.2024
Gespräche mit Künstler:innen des Festivals
Wo: Foyer Mozart Saal

Noten- und Buchausstellung
Freitag, 18.10. bis Sonntag, 20.10.2024
Freitag 16:00–19:00, Samstag 10:00–20:00, Sonntag 10:00–16:00
Samstag, 19.10.2024 10:00 Sektempfang zur Eröffnung
Sonntag, 20.10.2024 15:00 Meet the composer: Komponist:innen, die dem Call for scores gefolgt sind und deren Partituren auf dem Partiturtisch ausliegen, sind vor Ort
Verlagsstände; Partituren aller beim Festival uraufgeführten Werke; Open call for scores: Nicht-verlegte Partituren
Wo: Donauhallen

Europäisches Netzwerktreffen
Freitag, 18.10.2024
Europäisches Netzwerktreffen
In Zusammenarbeit mit Goethe-Institut, Impuls neue Musik, Institut français, Kultur | lx Luxembourg und Pro Helvetia

Preisverleihung FEM-Nadel
Freitag, 18.10.2024, 14:00 Uhr
Verleihung der FEM-Nadel des Deutschen Komponistenverbands an Astrid Schmeling
Wo: Museum Art.Plus

Gottesdienst
Sonntag, 20.10.2024, 9.00 Uhr
Musikalische Gestaltung: Hegau-Baar-Ensemble, Leitung: Antje Schweizer
Wo: Christuskirche

VHS-Kurs
Sonntag, 20.10.2024, 9.45 Uhr
Besuch der Generalprobe des Abschlusskonzerts mit dem SWR Symphonieorchester.
Wo: Baarsporthalle

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Kurs

Workshops & Seminare

Mittwoch, 16.10.2023 bis Sonntag, 20.10.2024
Programm "Next Generation" für Studierende
Ein Projekt der Hochschule für Musik FHNW in Basel in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Musik Trossingen.

Donnerstag, 17.10. bis Sonntag, 20.10.2024
Seminar "Abenteuer Neue Musik" für Lehrende & Studierende
Ein Angebot der Bundesakademie für musikalische Jugendbildung Trossingen

Montag, 14.10.2024 bis Freitag, 18.10.2024
Kompositionsworkshop
Kompositionsworkshop für Schüler:innen mit internem Abschlusskonzert. Workshopleitung: Gerhard Müller-Hornbach
Wo: Fürstenberg-Gymnasium

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SWR Donaueschinger Musiktage

Festivalbüro

25 Ur- und Erstaufführungen stehen auf dem Programm der Musiktage 2024
vom 17. bis 20.10.2024


2024 ein Festival zeitgenössischer Musik zu veranstalten bedeutet, sich mit künstlerischen Fragen in Zeiten von Krisen zu beschäftigen. Wenn das Programm der Donaueschinger Musiktage veröffentlicht wird, ist ungewiss, wie sich die aktuellen Situationen bis zum Festival im Oktober entwickeln werden. Viele treibt die Frage um, welche Rolle Kunst spielen soll, wenn nicht weit entfernt Kriege toben, die Erde kollabiert und Demokratien erodieren. Zeitgenössische Musik befindet sich hier in einem Spannungsfeld: Sie reagiert häufig in weniger offensichtlicher Weise auf die Welt als etwa Theater. Zugleich ist sie der Gegenwart deshalb nicht entfremdet. Das Verhältnis zu den Realitäten jenseits der Konzerträume kann viele künstlerische Formen annehmen. Von Kunst indessen immer plakative Statements zu erwarten, würde missverstehen, was sie auszeichnet. Musik kann hingegen subtiler politisch agieren, indem sie modelliert oder hinterfragt, wie Menschengruppen, Objekte und Ökosysteme einzeln oder gemeinsam funktionieren.

Die Donaueschinger Musiktage widmen sich 2024 unter dem Titel "alonetogether" dem Verhältnis zwischen Individuum und Gruppe. Musikalischen Aufführungen ist das Paradoxon eigen, sowohl solitär und intim wie auch gemeinschaftlich und öffentlich zu sein. Jedes Konzert schafft durch sein Format ein spezifisches Dispositiv, wie sich Musiker:innen und Zuhörende zueinander verhalten: musikalisch, räumlich, medial und sozial. In 15 Konzerten, Performances und Installationen erkundet das Festival unterschiedliche Konstellationen von Individuen und Gruppen und bietet dabei 25 Ur- und Erstaufführungen.

Im Namen des gesamten Teams wünsche ich Ihnen ein entdeckungsreiches und anregendes Festival!

Lydia Rilling
- Festivalleitung -
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Ereignisse / Festival SWR Donaueschinger Musiktage 17. bis 20.10.2024
Ereignisse / Festival Festival Rümlingen Läufelfingen, Hauptstr. 16
Ereignisse / Blues Blues Festival Basel Basel, Rebgasse 12
Ereignisse / Festival Museumsnacht Basel Basel und Umland
Ereignisse / Gastronomie Rail Event AG
Sa 19.10.2024, 16:00 Uhr
Ereignisse / Jazz the bird`s eye jazz club Basel Basel, Kohlenberg 20
Ereignisse / Kulturveranstaltung Burghof Lörrach Lörrach, Herrenstr. 5
Ereignisse / Kulturveranstaltung Donauhallen Donaueschingen, An der Donauhalle 2

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