Das 2012 mit dem Museumspreis des Europarates ausgezeichnete Rautenstrauch-Joest-Museum – Kulturen der Welt bietet vielseitige Einblicke in neue und alte, fremde und vertraute Welten.
Es ist das einzige ethnologische Museum in ganz Nordrhein-Westfalen. Die Besucher erwartet auf 3.600 m² ein innovatives Ausstellungskonzept, das alle Sinne anspricht und zu einer multimedialen, interaktiven Entdeckungsreise einlädt.
Der spannende Parcours mit Exponaten aus Afrika, Asien, Amerika, Ozeanien und Europa greift Themen auf, die Menschen weltweit bewegen und Besucher aller Generationen begeistern.
Öffnungszeiten
Di-So 10-18 Uhr
Do 10-20 Uhr
1. Do im Monat: 10-22 Uhr
(an Feiertagen 10-18 Uhr)
Mo geschlossen
Bewertungschronik
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Rautenstrauch-Joest-Museum bewerten:
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Bewertungen & Berichte Rautenstrauch-Joest-Museum
Ausstellung
Jimmi Wing Ka Ho "Invisible City"
Artist Meets Archive #4 - Eine künstlerische Intervention in der Dauerausstellung
Wie sichtbar ist die koloniale Vergangenheit einer Stadt? Dieser Frage widmet sich der Künstler Jimmi Wing Ka Ho in der Ausstellung Invisible City, einer fotografischen und filmischen Spurensuche in chinesischen Metropole Qingdao. Qingdao stand von 1898 bis 1914 unter deutscher Kolonialherrschaft – ein Kapitel, dessen Spuren bis heute im Stadtbild und in der Erinnerungskultur nachwirken.
Ausgehend von rund 200 historischen Fotografien aus dem Archiv des Rautenstrauch-Joest-Museums, die einst koloniale Stadtplanung idealisieren sollten, macht sich der Künstler auf die Suche nach dem Unsichtbaren: nach verdrängten Geschichten, überlagerten Erinnerungen und den Mythen, die sich um das koloniale Erbe ranken. In Qingdao entstanden neue Foto- und Videoarbeiten, die diese historischen Bilder in einen aktuellen, persönlichen und zugleich kritischen Kontext setzen.
Die Ausstellung ist in drei Kapitel gegliedert. Sie beginnt mit einem Blick auf eine scheinbar unbekannte Stadt, deren Identität sich erst nach und nach als das heutige Qingdao offenbart – eine Stadt, die zwischen 1898 und 1914 unter deutscher Kolonialherrschaft stand.
Im zweiten Teil rückt die koloniale Infrastruktur in den Fokus. Besonders das Abwassersystem spielt eine Rolle – ein Ort, um den sich bis heute Mythen ranken.
Der dritte Teil führt die Besucher*innen durch das heutige Qingdao. In Fotografien begegnen sie der Stadt als vielstimmigem Ort, in dem koloniale Vergangenheit, touristische Inszenierung und persönliches Erinnern miteinander verwoben sind.
Mit Invisible City schafft der Künstler eine Gegenerzählung zur kolonialen Geschichtsschreibung – und versteht Archive nicht als Orte objektiver Wahrheit, sondern als Räume, in denen Geschichte ständig neu ausgehandelt wird. Fotografie wird hier zum Werkzeug der Sichtbarmachung und zur Einladung, den Blick auf Vergangenheit und Gegenwart gleichermaßen zu hinterfragen.
Auch Köln ist Teil dieser Geschichte: Straßennamen wie Lansstraße, Iltisstraße oder Takustraße erinnern bis heute – meist unbeachtet – an Akteure kolonialer Gewalt. Invisible City lädt ein, die Stadt als lebendiges Archiv zu begreifen und aktiv an einer kritischen Erinnerungskultur mitzuwirken.
Die Ausstellung ist Teil des Programms Artist Meets Archive der Internationalen Photoszene Köln. Bereits zum vierten Mal treffen internationale Künstler*innen auf fotografische Bestände von Kölner Institutionen. Ziel des Programms ist es, Archive zu öffnen, sie zu hinterfragen und neu zu kontextualisieren.
Artist Meets Archive 2024/2025 ist ein Kooperationsprojekt der Internationalen Photoszene Köln mit dem Rautenstrauch-Joest-Museum, dem Kölnischen Stadtmuseum, dem Museum Ludwig, der Photographischen Sammlung/SK Stiftung Kultur und dem Dombauarchiv.
Der Künstler
Jimmi Wing Ka Ho (*1993 in Hongkong) ist ein Bildender Künstler und Dokumentarfotograf. Er machte seinen Abschluss am Royal College of Art, London. Seine Arbeiten wurden unter anderem bereits in The Photographers' Gallery (London), der Horikawa Oike Gallery (Kyoto) sowie auf dem Hong Kong Photobook Festival ausgestellt. 2021/22 erhielt er das Postgraduierten-Stipendium der Royal Photographic Society und war für den C/O Berlin Talent Award nominiert. Seine Serie „So Close and Yet So Far Away“ aus den Jahren 2019 bis 2023 nimmt die Betrachter*innen mit auf eine Reise durch Hongkongs Kolonial- und Migrationsgeschichte und durch verschiedene Archive.
Bewertungen & Berichte Jimmi Wing Ka Ho "Invisible City"
Ausstellung
I Miss You
Über das Vermissen, Zurückgeben und Erinnern
Seit 2021 ist das RJM intensiv mit der geplanten Rückführung der Benin-Bronzen aus Nigeria beschäftigt. Die Restitutionsdebatten waren noch nie so brisant wie heute. Aber was verbirgt sich hinter den Restitutionsforderungen? Was bedeuten sie konkret für die Menschen, die davon betroffen sind? Was ist damals am Ursprungsort geschehen nachdem ein Objekt gesammelt wurde und seinen Ort verlassen hat? Welche Leere hat er in seinem Herkunftsland hinterlassen?
Das RJM bewahrt nicht nur Alltagsgegenstände aus dem Globalen Süden, sondern auch unzählige rituelle, religiöse und sakrale Objekte. Sie schützen, sie helfen Schmerzen und Ängste zu lindern, sie begleiten Trauer um geliebte Verstorbene und verhindern ihr Vergessen. Sie erinnern aber auch an wichtige historische und politische Momente wie Krönungen, Kriege und Katastrophen. All diese Objekte, die das Museum hier bewahrt, sind Erinnerungsspeicher von individuellen und kollektiven Schicksalen.
I MISS YOU ist eine Ausstellungsreihe über das Vermissen, das Zurückgeben und das Erinnern. Es geht um Objekte, die seit langem im Museum liegen und die wir heute in ein anderes Licht tauchen. Was erzählen sie? Welche Geschichte verbergen sie - von wo, von wann und über wen? Wer hat sie hergestellt? Wer hat sie geliebt und geehrt? Wer hat sie verloren? Wer vermisst sie? Und warum sind sie heute Teil der Debatte rund um Rückgabe und koloniale Aufarbeitung?
Im Kontext der aktuell bundesweit geführten Verhandlungen über die Eigentumsübertragung und Rückgabe der 1897 von britischen Soldaten aus dem Königreich Benin geraubten Hofkunstwerke an Nigeria, beschäftigt sich das RJM, das die viert größte Sammlung in Deutschland bewahrt, intensiv mit dieser Geschichte. Zum allerersten Mal überhaupt präsentierte das RJM seine insgesamt 96 Benin Hofkunstwerke 2021 in der Sonderausstellung RESIST! Die Kunst des Widerstands. In I MISS YOU wird nun jedes der 96 Werke in seiner besonderen Individualität inszeniert und nicht nur ihre Schönheit gezeigt, sondern es wird auch an Schmerz, Verlust und Trauer erinnert, die mit ihnen verbunden sind.
In der Hochphase der kolonialen Kriege auf dem Afrikanischen Kontinent als Europa versuchte, die Bevölkerung Afrikas zu unterwerfen, wurden diese 96 Benin Hofkunstwerken 1897 mit tausenden anderen gewaltvoll aus dem Palast des Königreichs Benin von Britischen Soldaten geraubt. Die Geschichte dieser Werke liest sich schmerzhaft. Entthront, entwurzelt, entfernt und entweiht, seitdem sind diese wichtigen Erinnerungsspeicher -das materielle Archiv des 500-jährigen Königreichs- weltweilt in europäischen und amerikanischen Museen verstreut. Das ist die tragische Geschichte dieser Werke und um sie drehen sich heute die Debatten über Rückgabe.
Die Hofkunstwerke des RJM sind Fragmente lokaler und globaler, vergessener, verdrängter und miteinander verflochtener Geschehnisse, über die nur lückenhaftes Wissen vorliegt. I MISS YOU ist also ein Projekt, das sich schrittweise durch unterschiedlichste Narrative über das Vermissen und das Erinnern von in der Kolonialzeit geraubten Kulturgütern erweitert, sowohl im analogen als auch im digitalen Raum. Es geht um gebrochene Erinnerungen, um koloniale Phantomschmerzen und Traumata, die durch die kolonialen Hinterlassenschaften von Verwüstung und Enteignung hervorgerufen und über Generationen weitergegeben wurden. Das Trauma betrifft sogar diejenigen, die lange nach 1960, der Unabhängigkeit Nigerias von der Kolonialmacht Großbritannien, geboren wurden, sowohl in Nigeria als auch in der Diaspora in Deutschland und hier in Köln.
Mit I MISS YOU öffnet das RJM seine Türen für die Zusammenarbeit mit Nachfahren, Expert*innen und Institutionen in Nigeria und der nigerianischen Diaspora in NRW, um sie selbst zu einem sprechenden Teil dieser Debatte über ihr kulturelles Erbe zu machen, das in Köln bewahrt wird.
I MISS YOU bietet Menschen den Raum, sich zu treffen und sich mit dieser langen und vielschichtigen Geschichte der Benin Hofkunstwerke auseinanderzusetzen, hinter der sich viel mehr verbirgt als die Rückgabe allein. Hier können die verschütteten Erinnerungen an den Verlust reaktiviert werden. I MISS YOU ist der Versuch, Abwesenheit in Anwesenheit zu verwandeln. I MISS YOU ist eine Plattform für Trauerarbeit, für einen fortlaufenden und nie endenden Prozess der Heilung kolonialer Risse in unserer Gesellschaft. Was könnte es für Museen bedeuten, aktive Akteure in der „globalen Reparatur“ von transgenerationell weitergegebenen kolonialen Traumata zu werden?
In der Dauerausstellung des Rautenstrauch-Joest-Museums können Sie auf 3600 qm viel Wissenswertes darüber erfahren, wie vielfältig die Kulturen der Welt leben und wie unterschiedlich mit denselben Themen wie z.B. dem Wohnen und dem Sterben umgegangen wird oder wie Status gezeigt wird. Warum war das Leben im Tipi so praktisch? Weshalb trugen Maori Tätowierungen und tun es wieder? Welchen Sinn haben Ahnenfiguren?
Die Ausstellung ist in zwei Bereiche untergliedert. Im Themenkomplex "Die Welt erfassen" erfahren Sie etwas über den Blick Europas auf andere Kulturen wie er sich z. B. in Reiseberichten, in der Kunst oder in Museen widerspiegelt. Der Themenkomplex "Die Welt gestalten" stellt unterschiedliche Lebensentwürfe weltweit vor.
Bereits im Foyer können Sie das größte Objekt unserer Sammlung bestaunen: Den 7,50 m hohen Reisspeicher von der Insel Sulawesi in Indonesien. Der von dem renommierten Schnitzer Ne'Kambane aus Holz, Bambus und Rotang in den 1930er Jahren gefertigte Reisspeicher erzählt viel über die Identität der lokalen Bevölkerung.
Mit einem über 50 Instrumente umfassenden Gamelanorchester aus Java stimmen wir Sie auf den Rundgang durch das RJM ein. Nehmen Sie Platz und genießen Sie dieses ungewöhnliche Klangerlebnis. Wollen Sie selbst einmal Gamelan spielen? Entdecken Sie unsere Angebote dazu!
Im 1. OG erfahren Sie mehr über unseren Sammlungsbegründer Wilhelm Joest. 1899 stiftete seine Schwester Adele Rautenstrauch zusammen mit ihrem Mann Eugen der Stadt Köln Joests Privatsammlung und die Geschichte des RJM nahm ihren Anfang.
Außerdem setzen wir uns im 1. OG mit der Rolle von ethnologischen Museen auseinander. Denn das was in Ausstellungen gezeigt wird und die Art, wie etwas präsentiert wird, prägt unmittelbar das Verständnis.
Weitere Highlights im 1. OG finden Sie u.a. in der Abteilung Kunst. Dort können Sie die ästhetischsten und kunstfertigsten Exponate anschauen und sich mit deren Herkunftsorten beschäftigen.
In der Anfang 2020 eingerichteten Installation des Künstlers Nando Nkrumah haben Sie die Möglichkeit, sich mit strukturellem Rassismus auseinanderzusetzen und erfahren etwas darüber, wie es gelingt, allgegenwärtige, rassistische Bilder nicht weiter zu reproduzieren.
Im 2. OG finden Sie Objekte aus unserer Sammlung zu den Themen Kleidung und Schmuck, Tod und Jenseits sowie Glauben.
Super umfangreiche Online-Sammlung. Vorallem das Dokument über Fragen an die zeitgenössische Kunst inspierieren sich wieder einmal mit aktuellen Kunstwerken auseinanderzusetzen.
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Rautenstrauch-Joest-Museum
Kulturen der Welt
Das 2012 mit dem Museumspreis des Europarates ausgezeichnete Rautenstrauch-Joest-Museum – Kulturen der Welt bietet vielseitige Einblicke in neue und alte, fremde und vertraute Welten.
Es ist das einzige ethnologische Museum in ganz Nordrhein-Westfalen. Die Besucher erwartet auf 3.600 m² ein innovatives Ausstellungskonzept, das alle Sinne anspricht und zu einer multimedialen, interaktiven Entdeckungsreise einlädt.
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