ILYA GRINGOLTS & FRIENDS - Zwischen Traum und Fortschritt
Als Arnold Schönberg im Jahr 1899 die „Verklärte Nacht“ komponierte, fuhren
in Wien die ersten elektrischen Straßenbahnen, und Frauen durften neuerdings
sogar an der medizinischen Fakultät studieren. In dieser Ära technischer
und sozialer Fortschritte blühte auch die Faszination für das Dunkle. Sigmund
Freud vollendete das Manuskript seiner Traumdeutung, während Schönberg
die Programmmusik über ein Gedicht des wegen seiner erotischen Anspielungen
berüchtigten Richard Dehmel komponierte. Diese Musik ist zwar modern,
aber eng bezogen auf die Tradition: Die Harmonik aus Wagners „Tristan und
Isolde“ treibt der 25jährige ins Extreme – er verliebte sich in diesem Sommer
in seine spätere Frau Mathilde – , während für die motivische Arbeit Brahms
Vorbild war.
Die Uraufführung am 18. März 1902 wurde zu Schönbergs erstem Skandalkonzert:
„Einige zischten, andere applaudierten, im Stehparterre brüllten ein paar
junge Leute wie die Löwen.“ Wie damals erklingt auch in unserem Konzert
dazu Brahms’ Streichquintett op. 88.
in Wien die ersten elektrischen Straßenbahnen, und Frauen durften neuerdings
sogar an der medizinischen Fakultät studieren. In dieser Ära technischer
und sozialer Fortschritte blühte auch die Faszination für das Dunkle. Sigmund
Freud vollendete das Manuskript seiner Traumdeutung, während Schönberg
die Programmmusik über ein Gedicht des wegen seiner erotischen Anspielungen
berüchtigten Richard Dehmel komponierte. Diese Musik ist zwar modern,
aber eng bezogen auf die Tradition: Die Harmonik aus Wagners „Tristan und
Isolde“ treibt der 25jährige ins Extreme – er verliebte sich in diesem Sommer
in seine spätere Frau Mathilde – , während für die motivische Arbeit Brahms
Vorbild war.
Die Uraufführung am 18. März 1902 wurde zu Schönbergs erstem Skandalkonzert:
„Einige zischten, andere applaudierten, im Stehparterre brüllten ein paar
junge Leute wie die Löwen.“ Wie damals erklingt auch in unserem Konzert
dazu Brahms’ Streichquintett op. 88.